Hartnäckig schlängelt sich der Schotterweg durch die staubige Landschaft des spätsommerlichen Südportugals. Vorbei an bröckelig weißen Farmhäusern, vorbei an üppigen Feigenbäumen durch den Pinienwald holpernd den Hügel hinauf, bis die Räder des klapprigen Opel Corsa fast im Sand stecken bleiben.
Hier, inmitten des Nirgendwo am südlichen Rand Europas, gefühlte Meilen entfernt jeglicher Zivilisation, fernab der Relevanzzone von UTC und Netzempfang, erbauen sich seit geraumer Zeit eine Handvoll Menschen aus Deutschland ihre Alternative zum herkömmlich mitteleuropäischen Lebensentwurf: »Die Punker«. Was als unkonkrete Absage an Marktzwang und Staat hin zu mehr Selbstbestimmung begann, gewann mit den Jahren an Form, Ausmaß und Gleichgesinnten. Jenseits von durchstrukturierter Work-Life-Balance und biobewusster Lebensweise pegeln Sonnenauf- und -untergang das tägliche Tun zwischen Selbstversorgung und regionaler Vernetzung. Das autarke Dasein fußt auf einem verläßlichen Netz ergänzenden Miteinanders. Viele Zugereiste nutzen die kleine Oase an Freiheit für ihren speziellen Traum einfachen Lebens und helfen einander mit dem, was sie tun und haben. Dabei bildet die Melange aus südeuropäischem Klima, landschaftlicher Abgeschiedenheit und weitgehendem behördlichen Desinteresse einen fruchtbaren Boden für ein gelebtes Anders, welches das Anderswo weiter weg erscheinen läßt, als es tatsächlich ist.