Vom Beginn unseres Lebens an erscheint uns der Koerper als etwas natuerlich gegebenes, dessen Integritaet als selbstverstaendlich hingenommen wird. Mit positiven Erfahrungen und der Bewaeltigung koerperlich herausfordernder Situationen waechst die Bereitschaft zum Risiko. Erst einschneidende traumatische Erlebnisse bezeugen die eigene Fragilitaet, den Wert und Nichtselbstverstaendlichkeit der Unversehrtheit. Zurueckgeworfen auf die bloße Existenz als das koerperlich behaftete In-der-Welt-Sein wird die Schlichtheit des Daseins bewusst. Denn dieser Leib ist die Materie, an welche unser Sein in der Welt gebunden ist. Oft sind es nur Nuancen, die die Balance zwischen dem Ausleben der eigenen koerperlichen Potenz und der prinzipiellen Fragilitaet des Leibes für sich entscheiden. In dieser Verletzbarkeit wird offensichtlich, wie sehr und gleichzeitig wie wenig dieser Körper einem selbst gehoert. Einerseits ist er als materielle Huelle des Geistes Teil unserer Selbst, andererseits können Kraefte von außen die Grenzen der eigenen Verfügbarkeit sprengen. Die zumindest ansatzweise Wiederherstellung der koerperlichen Vitalitaet wiederum bedarf des Zugriffes Dritter unter Zuhilfenahme medizinisch-technischer Mittel. In diesem Sinne ist der Koerper immer gleichzeitig das Eigene und das Fremde, weil er sich dem eigenen Geist und Willen nicht in Gaenze beugt. Jedoch erweist sich das Material oft als weitaus robuster und flexibler, als man annehmen koennte. So geht das Leben dennoch weiter, wenn auch anders als bisher.
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